Mittwoch, 14. Januar 2015

Es weihnachtet sehr...

In diesem Blogeintrag möchte ich euch über meine Weihnachtszeit hier in Sambia berichten und beginne dazu eine Woche vor Heiligabend mit meiner Einladung in die Residenz des deutschen Botschafters (Bernd Finke) zum Weihnachtskaffee. Ich wurde dort sehr herzlich empfangen und gemeinsam mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern, die zu Besuch in Sambia waren, haben wir selbstgebackenen Apfelkuchen genossen und uns dabei sehr nett unterhalten. Es war ein wirklich schöner Nachmittag und etwas ganz Besonderes für mich!
 
 Im Garten der Residenz des deutschen Botschafters - ein Foto mit Familie Finke :)

Der darauffolgende Tag hatte ebenfalls etwas ganz Besonderes an sich, da an diesem Tag meine beiden Freunde Julian und Ann-Sophie zu Besuch in Lusaka angekommen sind. Die beiden absolvieren ebenfalls einen Freiwilligendienst im Rahmen des „weltwärts“-Programms und sind Freiwillige in sozialen Projekten in Tansania (Julian) und Südafrika (Ann-Sophie). Ich habe mich rießig über ihren Besuch gefreut und es war sehr schön sich nach beinahe 4 Monaten wieder in die Arme nehmen zu können! Gemeinsam haben wir den nächsten Tag in Lusaka verbracht indem wir den Kamwala Markt besucht, uns den Hobbit in 3D angesehen und uns auf die Abreise am nächsten morgen nach Livingstone vorbereitet haben. Diese Reise hatten wir im Vorfeld grob geplant und wir alle waren schon voller Vorfreude die Viktoria-Fälle in echt bestaunen zu können und einfach ein paar Tage zusammen zu verbringen. Leider sollte es für mich jedoch anders kommen und so wurde ich am Abend vor der Abreise richtig krank und hatte eine furchtbare Nacht mit Magenschmerzen, wodurch ich die Reise sehr schweren Herzens absagen musste. Es hat mich verständlicherweise unfassbar geärgert, dass es mich genau in diesem Zeitraum erwischen musste und ich somit die paar Tage nicht mit meinen Freunden verbringen konnte.
 
 
Kamwala Markt & Umgebung

In den folgenden Tagen bis hin zu Heiligabend konnte ich mich nach einem Besuch beim Arzt und mithilfe zweier Medikamente wieder vollständig auskurieren und so die beiden am Heiligabend wieder willkommen heißen. Julian und Ann-Sophie sind dann mit zu mir ins Projekt gefahren, wo ich sie den Schwestern vorgestellt und herumgeführt habe bevor wir uns alle gemeinsam auf den Weg zur Heiligabendmesse um 19 Uhr gemacht haben – ein Auto vollgestopft mit Schwestern und Wazungu („Weißen“)! Es war eine schöne Messe mit vielen Liedern in lokaler Sprache, Tanz und einer guten Predigt. Anschließend war es Zeit sich „Merry Christmas“ zu wünschen. Dann haben wir uns wieder auf den Weg zurück zum Cheshire Homes Kabulonga gemacht und sind alle gesammelt in unsere kleine „Kapelle“ (Raum mit Altar etc, wo wir morgens Messe feiern) und haben dort Weihnachtslieder gesungen. Von dort aus ging es dann zu Tisch, wo wir gut zu Abend gegessen haben. Danach habe ich den Schwestern mein Geschenk überreicht. Ich hatte im Vorfeld für jede Schwester eine Karte mit einem Foto der Kinder und mir gebastelt und dieses Bild einmal groß entwickeln lassen und in einen Bilderrahmen gepackt. Dazu gabs einen Kalender mit einem Spruch und Bibelvers für jeden Tag sowie Lindt-Schokolade. Die Schwestern haben sich sehr darüber gefreut!
Danach haben wir drei jeweils kurz mit unsere Familie geskypt. Es war sehr schön meine Familie an Weihnachten zumindest über Skype sehen und kurz miteinander reden zu können!
 
Onella in unserer weihnachtlich dekorierten Kapelle - den Spruch im Hintergrund (Christ is born for us - let us adore him) habe ich gebastelt ;)

Am 1. Weihnachtstag bin ich morgens mit Sr Ornella und „unserer“ Novizin Onella in die Messe in St. Ignatius gegangen, wo Bernd Finke (neben seinem Amt als Botschafter ist er auch Diakon in dieser Kirche) eine schöne Weihnachtspredigt gehalten hat indem er eine Geschichte von Jim Knopf miteinbezogen hat. Danach sind wir ins Krankenhaus gefahren um ein Mädchen zu besuchen, was etwa eine Woche bei uns im Cheshire Homes war um sich von einer Operation zu erholen. Sie wurde jedoch mit tiefen Wunden an den Beinen entlassen, sodass wir sie wieder ins Krankenhaus gebracht haben. In der Zeit im Cheshire Homes hat sie quasi gar nicht mit mir geredet, doch als sie mich im Krankenhaus sah hat sie sich rießig gefreut und sofort„Siiimooon“ gerufen.
Zurück im Cheshire Homes haben Julian und Ann-Sophie auch schon gewartet. Gemeinsam haben wir mit den Schwestern zu Mittag gegessen und anschließend zu dritt Plätzchen gebacken um ein bisschen Weihnachtsstimmung aufkommen zu lassen. Die Schwestern haben sich gefreut und sich die Plätzchen schmecken lassen. Am Abend bin ich dann mit Julian und Ann-Sophie in die Levy Junction (Shopping-Center) gefahren, wo wir ein letztes Mal zusammen gegessen haben bevor wir uns wieder verabschieden mussten. Es war sehr schön die beiden wiederzusehen und die paar Tage zusammen verbringen zu können!
 
 
Und noch ein Verrücktes! 
  

Am 2. Weihnachtstag war ich nochmals in die Residenz des deutschen Botschafters zum Kaffeetrinken eingeladen, wo es wieder sehr leckeren Kuchen und nette Gespräche gab. Am Abend hat mich Familie Finke dann noch zu einem unfassbar guten Abendessen ins Radisson blu in Lusaka eingeladen, was für mich einzigartig war. Zur Vorspeise gab es Scampi, Tintenfisch und gebratene Gemüsespieße gefolgt von einem super Hauptgang mit gebratener Gans, gebratenen Knödeln, Kartoffelpüree, Rotkohl und Gemüse – sehr lecker und was ganz Besonderes im Vergleich zu meinem alltäglichen Essen. Es war eine sehr schöne Atmosphäre und ich habe es sehr genossen den Abend mit ihnen zu verbringen.

Soweit zu meiner Weihnachtszeit in Sambia, die ich mit Sicherheit nie vergessen werde. Natürlich habe ich in dieser Zeit Familie und Freunde vermisst und auch die typische Weihnachtsstimmung, die durch die Dekoration, Weihnachtsfilme, Weihnachtsmärkte und all' die anderen Dinge hervorgerufen wird. Dennoch habe ich diese Zeit sehr genossen und mich gefreut sie einmal hier in Sambia verbringen zu können. Außerdem geht es in dieser Zeit ja nicht um die Dinge, die wir um das eigentliche Ereignis herumbauen, sondern um die Geburt Jesu, die wir feiern!

In den nächsten Tagen werde ich euch hier noch über meinen Jahreswechsel in Sambia berichten, den ich im Norden Sambias verbracht habe – unter anderem mit einem Dutzend Schwestern ;)
Ich möchte mich an dieser Stelle auch für eure Unterstützung in unterschiedlichster Form während meiner ersten 4 Monate hier in Sambia bedanken – sei es durch Spenden, Nachrichten, Gebet, Post oder des Lesens meiner Berichte. Vielen Dank dafür!

Liebste Grüße aus Lusaka,
euer Mpundu

2 Kommentare:

  1. Schön zu lesen, dass du auch über die Weihnachtszeit kein großes Heimweh hattest und dich mit den beiden deutschen Freaks treffen konntest!! Hast nicht viel verpasst, wir hatten (bisher) nur kurz Schnee :D
    Lg Janine

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  2. Lieber Simon, du hast vergessen zu erwähnen, dass es der leckerste Apfel Kuchen war den je jemals gegessen hast ;) Hahah
    Lg , Lena

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