In diesem Blogeintrag möchte ich euch über meine
Weihnachtszeit hier in Sambia berichten und beginne dazu eine Woche
vor Heiligabend mit meiner Einladung in die Residenz des deutschen
Botschafters (Bernd Finke) zum Weihnachtskaffee. Ich wurde dort sehr
herzlich empfangen und gemeinsam mit seiner Frau und seinen beiden
Töchtern, die zu Besuch in Sambia waren, haben wir selbstgebackenen
Apfelkuchen genossen und uns dabei sehr nett unterhalten. Es war ein
wirklich schöner Nachmittag und etwas ganz Besonderes für mich!
Im Garten der Residenz des deutschen Botschafters - ein Foto mit Familie Finke :)
Der darauffolgende Tag hatte ebenfalls etwas ganz
Besonderes an sich, da an diesem Tag meine beiden Freunde Julian und
Ann-Sophie zu Besuch in Lusaka angekommen sind. Die beiden
absolvieren ebenfalls einen Freiwilligendienst im Rahmen des
„weltwärts“-Programms und sind Freiwillige in sozialen Projekten
in Tansania (Julian) und Südafrika (Ann-Sophie). Ich habe mich
rießig über ihren Besuch gefreut und es war sehr schön sich nach
beinahe 4 Monaten wieder in die Arme nehmen zu können! Gemeinsam
haben wir den nächsten Tag in Lusaka verbracht indem wir den Kamwala
Markt besucht, uns den Hobbit in 3D angesehen und uns auf die Abreise
am nächsten morgen nach Livingstone vorbereitet haben. Diese Reise
hatten wir im Vorfeld grob geplant und wir alle waren schon voller
Vorfreude die Viktoria-Fälle in echt bestaunen zu können und
einfach ein paar Tage zusammen zu verbringen. Leider sollte es für
mich jedoch anders kommen und so wurde ich am Abend vor der Abreise
richtig krank und hatte eine furchtbare Nacht mit Magenschmerzen,
wodurch ich die Reise sehr schweren Herzens absagen musste. Es hat
mich verständlicherweise unfassbar geärgert, dass es mich genau in
diesem Zeitraum erwischen musste und ich somit die paar Tage nicht
mit meinen Freunden verbringen konnte.
Kamwala Markt & Umgebung
In den folgenden Tagen bis hin zu Heiligabend konnte
ich mich nach einem Besuch beim Arzt und mithilfe zweier Medikamente
wieder vollständig auskurieren und so die beiden am Heiligabend
wieder willkommen heißen. Julian und Ann-Sophie sind dann mit zu mir
ins Projekt gefahren, wo ich sie den Schwestern vorgestellt und
herumgeführt habe bevor wir uns alle gemeinsam auf den Weg zur
Heiligabendmesse um 19 Uhr gemacht haben – ein Auto vollgestopft
mit Schwestern und Wazungu („Weißen“)! Es war eine schöne Messe
mit vielen Liedern in lokaler Sprache, Tanz und einer guten Predigt.
Anschließend war es Zeit sich „Merry Christmas“ zu wünschen.
Dann haben wir uns wieder auf den Weg zurück zum Cheshire Homes
Kabulonga gemacht und sind alle gesammelt in unsere kleine „Kapelle“
(Raum mit Altar etc, wo wir morgens Messe feiern) und haben dort
Weihnachtslieder gesungen. Von dort aus ging es dann zu Tisch, wo wir
gut zu Abend gegessen haben. Danach habe ich den Schwestern mein
Geschenk überreicht. Ich hatte im Vorfeld für jede Schwester eine
Karte mit einem Foto der Kinder und mir gebastelt und dieses Bild
einmal groß entwickeln lassen und in einen Bilderrahmen gepackt.
Dazu gabs einen Kalender mit einem Spruch und Bibelvers für jeden
Tag sowie Lindt-Schokolade. Die Schwestern haben sich sehr darüber
gefreut!
Danach haben wir drei jeweils kurz mit unsere
Familie geskypt. Es war sehr schön meine Familie an Weihnachten
zumindest über Skype sehen und kurz miteinander reden zu können!
Onella in unserer weihnachtlich dekorierten Kapelle - den Spruch im Hintergrund (Christ is born for us - let us adore him) habe ich gebastelt ;)
Am 1. Weihnachtstag bin ich morgens mit Sr Ornella
und „unserer“ Novizin Onella in die Messe in St. Ignatius
gegangen, wo Bernd Finke (neben seinem Amt als Botschafter ist er
auch Diakon in dieser Kirche) eine schöne Weihnachtspredigt gehalten
hat indem er eine Geschichte von Jim Knopf miteinbezogen hat. Danach
sind wir ins Krankenhaus gefahren um ein Mädchen zu besuchen, was
etwa eine Woche bei uns im Cheshire Homes war um sich von einer
Operation zu erholen. Sie wurde jedoch mit tiefen Wunden an den
Beinen entlassen, sodass wir sie wieder ins Krankenhaus gebracht
haben. In der Zeit im Cheshire Homes hat sie quasi gar nicht mit mir
geredet, doch als sie mich im Krankenhaus sah hat sie sich rießig
gefreut und sofort„Siiimooon“ gerufen.
Zurück im Cheshire Homes haben Julian und
Ann-Sophie auch schon gewartet. Gemeinsam haben wir mit den
Schwestern zu Mittag gegessen und anschließend zu dritt Plätzchen
gebacken um ein bisschen Weihnachtsstimmung aufkommen zu lassen. Die
Schwestern haben sich gefreut und sich die Plätzchen schmecken
lassen. Am Abend bin ich dann mit Julian und Ann-Sophie in die Levy
Junction (Shopping-Center) gefahren, wo wir ein letztes Mal zusammen
gegessen haben bevor wir uns wieder verabschieden mussten. Es war
sehr schön die beiden wiederzusehen und die paar Tage zusammen
verbringen zu können!
Am 2. Weihnachtstag war ich nochmals in die Residenz
des deutschen Botschafters zum Kaffeetrinken eingeladen, wo es wieder
sehr leckeren Kuchen und nette Gespräche gab. Am Abend hat mich
Familie Finke dann noch zu einem unfassbar guten Abendessen ins
Radisson blu in Lusaka eingeladen, was für mich einzigartig war. Zur
Vorspeise gab es Scampi, Tintenfisch und gebratene Gemüsespieße
gefolgt von einem super Hauptgang mit gebratener Gans, gebratenen
Knödeln, Kartoffelpüree, Rotkohl und Gemüse – sehr lecker und
was ganz Besonderes im Vergleich zu meinem alltäglichen Essen. Es
war eine sehr schöne Atmosphäre und ich habe es sehr genossen den
Abend mit ihnen zu verbringen.
Soweit zu meiner Weihnachtszeit in Sambia, die ich
mit Sicherheit nie vergessen werde. Natürlich habe ich in dieser
Zeit Familie und Freunde vermisst und auch die typische
Weihnachtsstimmung, die durch die Dekoration, Weihnachtsfilme,
Weihnachtsmärkte und all' die anderen Dinge hervorgerufen wird.
Dennoch habe ich diese Zeit sehr genossen und mich gefreut sie einmal
hier in Sambia verbringen zu können. Außerdem geht es in dieser
Zeit ja nicht um die Dinge, die wir um das eigentliche Ereignis
herumbauen, sondern um die Geburt Jesu, die wir feiern!
In den nächsten Tagen werde ich euch hier noch über
meinen Jahreswechsel in Sambia berichten, den ich im Norden Sambias
verbracht habe – unter anderem mit einem Dutzend Schwestern ;)
Ich möchte mich an dieser Stelle auch für eure
Unterstützung in unterschiedlichster Form während meiner ersten 4
Monate hier in Sambia bedanken – sei es durch Spenden, Nachrichten,
Gebet, Post oder des Lesens meiner Berichte. Vielen Dank dafür!
Liebste Grüße aus Lusaka,
euer Mpundu
Schön zu lesen, dass du auch über die Weihnachtszeit kein großes Heimweh hattest und dich mit den beiden deutschen Freaks treffen konntest!! Hast nicht viel verpasst, wir hatten (bisher) nur kurz Schnee :D
AntwortenLöschenLg Janine
Lieber Simon, du hast vergessen zu erwähnen, dass es der leckerste Apfel Kuchen war den je jemals gegessen hast ;) Hahah
AntwortenLöschenLg , Lena